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Lichtschwert – Ilse-Dore Steffens

Der Tod und die Hüter des Dunkels

Lange habt ihr den Schlüssel zum ewigen Leben
gesucht und nicht gefunden, denn ihr habt ihn im Licht gesucht. Doch verborgen habt ihr ihn in den Tiefen eurer Dunkelheit, im Herzen des Todes, der Eins mit euch ist.


Die Schöpfungsgeschichte von Mittelerde

Das Silmarillion ist die Schöpfungsgeschichte von Mittelerde. Sie handelt von der Reise derGedanken Gottes, die zur Erde kamen, dort Gestalt annahmen und zu lebendigen Wesen wurden. Dieses erste Volk auf Erden, die Valar, war unsterblich und blieb es. Sie waren die Hüter der Elemente, die Väter und Mütter all jener, die noch kommen sollten. Und erst als ihre letzten Kinder sich selbst vergessen hatten, zogen die Valar sich aus dem Raum der verkörperten Erde zurück – und dennoch blieben sie anwesend. Sie entsprechen dem Ersten Kristall-Zeitalter unserer NeuenSchöpfungsgeschichte.

Nach den Valar kamen die Zweitgeborenen, die Elben, eine ebenfalls unsterbliche Rasse, deren Schicksal darin lag, die Last der Jahrtausende in ihrem Herzen zu tragen und mitansehen zu müssen, wie alles Lichtvolle und Schöne zerfiel, wie alle Gemeinschaft und Freundschaft der Völker zu Misstrauen, Hinterhalt und Finsternis wurden. Kein natürlicher Tod erlöste die Müdigkeit dieser friedlichen Rasse nach Jahrtausenden – außer der Tod auf dem Schlachtfeld.

Aus den dunklen Absichten der Valar und der Elben gingen die Orks und die Zwerge hervor – langlebige, zähe Kreaturen und Geschöpfe in der Dunkelheit, voller Hass und Mordlust die einen, voller Mißtrauen und Starrsinn die anderen – und doch konnte das Leben nur mit ihnen seinen Lauf nehmen. Sie repräsentieren das Kalkzeitalter unserer Neuen Schöpfungsgeschichte.

Und schließlich wurden die Menschen geboren, irgendwo in den Tiefen der Zeit an einem stillen dunklen See – sterblich und schwach, unentschlossen und leicht verführbar – stets das Licht und das Dunkel in ihren Herzen, die Liebe und den Hass, das Leben und den Tod. Sterblich waren sie, doch sie kamen immer wieder zurück, denn auf ihren Schultern lag die Last der Wandlung des Antlitzes der Erde – am Ende des Dritten Zeitalters von Mittelerde, das unserem Staubzeitalter entspricht.

Ihre Geschichten trugen sich viele Jahrtausende vor jenem Dritten Zeitalter zu, da Frodo und Sam sich aufmachten, den Ring der dunklen Macht im Feuer des Schicksalsberges zu vernichten. Der Beginn des Vierten Zeitalters von Mittelerde nach der Vernichtung des Rings entspricht unseremZweiten Kristall-Zeitalter, jenem Augenblick der Rückkehr der Krieger, Könige und Priester – der Rückkehr eures göttlichen Geistes.

Die Erschaffung der Dunkelheit durch das Licht

Die Silmarill sind drei edle Steine, in denen der größte aller Elben, Feanor, das Licht der beiden Bäume Telperion und Laurelin eingefangen hat, lange bevor Sonne und Mond an den Himmel zogen. Diese Steine wurden zu Überlebensgarantien während der Zeitalter, da ganz Mittelerde im Dunkel versinken sollte. Es ist das goldene Licht der Venus und das silberne Lichts Asgards, beides Strahlen der göttlichen Liebe und Weisheit, die Erfüllung für alle Wesen und Völker bereithielten. Um sie wurde so lange und erbittert gekämpft , bis die Erde völlig zerstört und fast alle Völker ausgerottet waren.

Natürlich ist es kein Zufall, dass die Insel der stolzen Numenorer – das erste Menschengeschlecht, das die Gnade der Valar erfuhr – nach ihrem Sturz in den Ozean ATALANTA hieß, was elbisch ist und heißt: “das gefallene Land” oder auch “der gefallene Mensch”.

Aus den drei Rassen – Valar, Elben und Menschen – gingen sowohl lichte als auch dunkle Vertreter hervor. Und es ist bedeutsam, dass sowohl die lichten als auch die dunkeln das Grauen, das Schicksal und den Krieg hervorbrachten, Flüche und schwere Eide aussprachen und alle Nachfahren daran banden.

Die lichten Vertreter der Völker taten dies zumeist in verhängnisvollen Irrtümern, blindem Zorn, Eitelkeit oder Harmoniesucht, im Feld ihrer Schatten- und Schicksalskräfte. Sie erzeugten das Dunkel zumeist unabsichtlich und unbewusst – entweder, weil ihre heißen Emotionen mit ihnen “durchgingen” oder, in der Folge, weil sie an ein Schicksal gebunden waren und diesem nicht entkommen konnten. Sie hatten nie den Überblick über einen möglichen Ausgang.

Die Dunklen sandten Finsternis, Schmerz und Verheerung absichtlich und bewusst aus – mit vollem Überblick über die daraus entstehenden Situationen. Sie erzeugten das Dunkel zumeist mit kühler Berechnung und Emotionslosigkeit.

Licht wurde nur wenig erzeugt und nur von den lichten Vertretern, die stark waren – damit am Ende dieses Licht schließlich doch im Dunkel untergehen konnte in den großen Schlachten der Zeitalter.

Bedeutsam ist auch dies: das Dunkel, das unabsichtlich und unbewusst durch die lichten Vertreter der Völker hervorgebracht wurde, war stets weitreichender und tiefgreifender, als das von den dunklen Vertretern ausgesandte Dunkel.

Die Valar und Elben hatten ihre Perspektive in der Kreativität, der Verteidigung ihrer erschaffenen Welt und im Überdauern der Zeit. Zwischen ihren Jahrhunderten hängen keine Schleier des Vergessens. Daher sind sie am Ende der Zeit müde und hoffnungslos.

Die Menschen hatten ihre Perspektive in der Dunkelheit und im Tod. Zwischen ihren Jahrhunderten hingen Schleier des Vergessens und des Neubeginns. Mögen sie Zeitalter lang als schwach, uneins und anfällig gegolten haben, so zeigt sich am Ende doch ihre Stärke und Unerschütterlichkeit in der immerwährenden Wiederkehr und Reife – bis zum bitteren Ende, da der Kelch des Lebens und des Todes geleert ist – und das kristalline Vierte Zeitalter in Mittelerde beginnt.

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