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Die Halle der Dunklen Throne


Dies ist e
ine Geschichte der Einweihung und Rückkehr, die ich, Sabine, im November 2005 in Wellington, Neuseeland erlebte. Ich teile sie mit den Entschlossenen unter euch.

Ich entlasse im Atem das Körperleben, schwebe in mein Herz und atme noch einmal tief, sanft – und falle. Ich falle sanft und schnell – tief und komme in einer großen dunklen Halle an. Weit vorn stehen drei Throne, darauf sitzen drei Wesen. Ich gehe durch die Weiten der Halle auf die Throne zu, denn ich spüre ihren Ruf in meinem Herzen. Das mittlere Wesen zieht mich an und ich gehe direkt auf es zu. Die Atmosphäre ist herrschaftlich, voller Licht – aber dieses Licht ist dunkel. In der Aura der Wesen ist es am hellsten – aber es ist nicht hell, wie ich es kenne, sondern unendlich dunkel. Es ist ein brillantes Dunkel, von eigenartiger Strahlkraft. Es ist KEIN Licht und doch ist es LICHT.

Drei Wesen sitzen – schwarz verhüllt – auf ihren Thronen in dunkler Ausstrahlung. Es sind Herrscher in der Finsternis, Schöpfer und Hüter der Dunkelheit – Väter der drei Zeitalter. Während ich näher komme, erkenne ich sie – erinnere mich: In der Mitte sitzt Maitreya, der Vater des Ersten Kristall-Zeitalters, EIN LICHT IN DER FINSTERNIS. Links neben ihm, zu seiner Rechten, sitzt der Vater des Kalk-Zeitalters, EIN WESEN DES LICHT-TODES. Auf der anderen Seite sitzt der Vater des Staub-Zeitalters, EIN WESEN DES SCHATTEN-TODES.

Ich gehe auf das mittlere Wesen zu. Ich spüre einerseits tiefe Ehrfurcht und andererseits keinerlei Scheu. Ich verneige mich. Doch Maitreya spricht mit donnernder Stimme: „STEHE AUF! Stehe gerade und schau in meine Augen.”

Ich erschauere und gehorche, doch es ist schwer, in diese Augen zu schauen. Überirdische Macht und Ausstrahlung mischen sich mit unfassbarer Leichtigkeit und Feinheit. Ich empfinde Sehnsucht und Unerträglichkeit in einem.

Er steht von seinem Thron auf und kommt auf mich zu – kniet vor mir nieder, wie eine Mutter, die sich vor ihr Kind hockt, um mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu sein. Er will mit mir auf gleicher Augenhöhe sein. Ich halte es kaum aus. Unwillkürlich will auch ich vor ihm niederknien – um den Anstand zu wahren und auch den Abstand. Doch Er hält meine Ellbogen mit seinen Händen fest und zwingt mich, stehen zu bleiben. Er sagt: “BLEIBE STEHEN! AUFRECHT!”

Ich bleibe aufrecht stehen und schaue ihn scheu an. Ich muss es vorsichtig tun, mich ihm annähern, ohne dabei zu zerreißen. Er sagt nochmals voller Leichtigkeit und Sanftheit, doch beschwörend: “SCHAU IN MEINE AUGEN!”
Ich atme tief und entscheide mich, in seine Augen zu schauen. Schwarz und funkelnd ist sein Blick – unergründlich tief. Etwas in mir versucht mit allen Kräften, sich davor zu schützen. Und er sagt wieder – jedes Wort betonend: “SCHAU IN MEINE AUGEN!”

Alle versteckten, subtilen Fluchtversuche scheitern. Er lässt mich nicht entkommen, keinen Teil von mir. Er WILL mich hier und jetzt GANZ. Inmitten meines inneren Kampfes zwischen Sehnsucht und Angst, höre ich plötzlich eine andere Stimme: “Lasse dich in ihn hineinziehen und nimm ihn in dir auf. Hab Vertrauen, es ist gut.” Doch es ist Er, der ohne Worte in mir spricht.

Sein Blick ist unverändert auf mich gerichtet und seine Hände halten meine Ellbogen fest. Ich entkomme nicht! Ich beginne zu schauen, anfangs wie gebannt, schleudernd zwischen flirrend und fixiert – mit der Zeit ruhiger und leichter werdend. Ich schaue in seine Augen und fühle schließlich, dass eine Ohnmacht – nein, ein Frieden in mich strömt – ein unendlicher, raum- und zeitloser Frieden.

Er sagt: „ATME MICH EIN!
Atme EIN LICHT IN DER FINSTERNIS ein! Nimm MICH in dir auf!“

Ich schließe die Augen, nehme einen tiefen Atemzug und öffne sie wieder. Er ist verschwunden. Ich stehe allein. Er ist fort. Sein Thron ist leer. Doch es ist nur ein kurzer Augenblick der Verwirrung, bevor sich die Gewissheit in mir öffnet: „ICH BIN IN DIR.“ Eine große Leichtigkeit kommt über mich, eine unendliche Weite dehnt sich in mir aus. Ich fühle die Erhabenheit und Macht dieses Wesens in mir selbst. Keine Grenzen sind mehr zwischen mir und ihm. Sie sind zerflossen und alles wird zu einer ganz natürlichen Begegnung. Maitreya erscheint wieder auf seinem Thron und bedeutete mir, mich nun dem LICHT-TOD zuzuwenden.

Ich tue wie mir geheißen. Vater TOD ist ebenfalls von schwarzer Gestalt, doch von anderer Ausstrahlung. Sein Antlitz ist Eiseskälte und gleichzeitig glühende Hitze, höchster Lebenspuls und volle Todeskraft in Einem. Er schleudert mich zwischen höchster Dramatik und tiefste Stille in einem Raum – in mir selbst. Lähmender Magnetismus und zerschmetternde Elektrizität gehen vom ihm aus und nur das eine macht das andere erträglich. Zutiefst erfahre ich in diesem Augenblick, dass Er der Hüter der menschlichen Pole ist, der Wandler des Lebens zwischen den Welten. Auch er erhebt sich von seinem schwarzen Thron und kommt zu mir herab. Auch er kniet vor mir nieder wie Maitreya. Zwar habe ich nun nicht mehr den Impuls, auch niederzuknien, dennoch umschließt auch er meine Ellbogen mit seinen Händen und hält sie fest. Dieser Griff hat eine Bedeutung, die ich nicht kenne. Doch ich wage nicht, danach zu fragen. Sein Kopf ist leicht gesenkt, so dass ich seine schwarze Kapuze sehe, nicht sein Gesicht. Sanft zieht er mich näher zu sich. Ich fühle keinen Widerstand nur eine Mischung aus unerträglicher Ruhe und unendlicher Aufregung. Dann hebt er seinen Kopf und schaut mich geradewegs an. Er spricht ohne Worte, ohne den Mund zu bewegen.

„SCHAU IN MEINE AUGEN! SCHAU MICH AN!“

Ich schaue in seine Augen und es geht leichter als zuvor. Doch in dem Moment, da mein Blick in seinen fällt, reißt es mich aus meinem Körper heraus und schleudert mich in einen fremden, finsteren Raum. Ich höre ein tiefes, grausiges Brüllen, wie von einem urweltlichen Tier und gleichzeitig ein röhrendes, blechernes Atmen. Ich sehe das Bild von hunderttausend Kriegern in Stahlrüstungen im Regen, kurz bevor die Schlacht beginnt. Sie brüllen in ihre Stahlhelme hinein, stampfen mit Füßen und Lanzen, um Todesangst unter ihren Gegnern zu verbreiten.

Vater Tod blickt mich unverwandt an. Namenlose Stille und tiefe Erschütterung herrschen gemeinsam. Tief und unberührbar zieht sein Blick durch mein Leben. Er sieht meine inneren Bilder, er kennt meine Angst. Er weiß, was sich in mir regt – und lässt dem noch ein wenig Raum. Ein wirbelnder Tanz von Todes-Ängsten und Lebens-Schmerzen ist in mir. Angstverzerrte Gesichter und Totenmasken tauchen auf und verschwinden wieder. Kampf im Leben und Frieden im Tode tauschen ihre Rollen und sind nicht mehr von Kampf im Tode und Leben im Frieden zu unterscheiden. Kampf und Frieden, Leben und Tod verwirbeln. Kristalline Lichtstrahlen in der Finsternis bringen neue Formen, Farben und Klänge hervor. Vater TOD öffnet den Mund, sagt sanft und beschwörend:

„ATME MICH EIN!
Atme den LICHT-TOD jetzt ein! Atme die Illusion des Todes aus.“

Ich schließe die Augen und atme ein einziges Mal tief – und weiß und fühle: Er ist in mir, TOD ist jetzt in mir. Nur einen Augenblick später erscheint Er wieder auf seinem Thron.

Nun wende ich mich dem dritten Wesen, dem SCHATTEN-TOD zu. Es ist der Vater des Zwielichts und des Schattendunkels. Auch dies ist ein Wesen voller Macht und Erhabenheit – nicht-personal, nicht-individuell – ein Vater-Wesen wie die beiden anderen. Aus ihm geht alle niedere Kreatur hervor, alle Schwarze Magie und jegliches Grauen. Er ist die göttliche Brutstätte aller finsterer und widerwärtiger Kreatur – und ihr Hüter.

Er erhebt sich von seinem Thron und kommt auf mich zu. Gebieterisch kniet er vor mir nieder und nimmt meine Ellbogen fest in seine Hände. Und in diesem Augenblick weiß ich, was dadurch geschieht: Indem diese Wesen meine Ellbogen halten, schalten sie meinen Widerstand aus und schneiden mir den Rückweg ab. Sie brechen meinen irdischen Willen und machen mich handlungsunfähig. Sie binden mein Herz unmittelbar an ihr Tun und lenken ihren Willen in meinen Körper. Sie übertragen ihre Weisheit und Macht auf mich. Sie geben sich mir hin. Sie geben ihr Sein in mich. Sie kehren zurück in ihre Ganzheit, die in meinem Herzen liegt.

Unsere Augen sind auf gleicher Höhe. Sein Blick ist finster, tief und doch majestätisch. Hass und Unzugänglichkeit liegen darin, Kälte und Härte. Er gebietet mir, gleichzeitig hart und sanft: „SCHAU MICH AN! Schau in mein Sein und verliere dich darin!“

Ich schaue in seine Augen und sehe darin seinen Körper. Er ist von schwarzen Schleiern verhüllt – ein kantiges Wesen mit ausgehöhlten Wangenknochen, ein verzerrter, schmaler Mund, aus dem Gift zu tropfen scheint. Ein magerer, substanzloser Körper, der keine Knochen und Organe in sich birgt, sondern graue Schleier, Fäden und Energien – Gestalten des Grauens, die sich endlos umeinander drehen, wirbelnd sich ineinander winden, und wie Schlangen aus auseinander hervorgehen. Der innere Raum dieses Körpers erscheint unermesslich groß. Ein menschlich-vampirisches Wesen in spinnenförmiger Gestalt. Und genau darin flammt eine unendliche Schönheit und Liebe auf. Seine Aura atmet Widerspenstigkeit, Unnahbarkeit und Arroganz – machtvolle Schleierkräfte und verzerrende Masken, die ein gigantisches Inneres Licht verhüllen.

Ich schaue in seine Augen – und blicke durch Zeitalter hindurch, Raumzeiten und Zeiträume öffnen sich und verschwinden. Eine eigenartige Sehnsucht nach dem Leben durchzuckt mich. Er schaut in meine Augen – Dolche und Balsam für meine Seele – während ich so gerade und aufrecht stehe wie ich kann. Ich spüre, wie der Boden unter meinen Füßen schwindet. Wie soll ich aufrecht stehen bleiben? Ich schwanke leicht und sein Griff um meine Ellbogen wird fester. Er sagt sanft und mit voller Stimme:

„ATME MICH EIN!
Atme den SCHATTEN-TOD jetzt ein! Atme Illusion, Schleier und Maske aus!“

Ich schließe die Augen – und auch hier ist es nur ein tiefer Atemzug und ich fühle, wie er außen verschwindet und in mir erscheint.

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